Die Kochertalbrücke wurde im Jahr 1979 fertiggestellt und überführt die Bundesautobahn A 6 über das Kochertal bei Geislingen am Kocher. Sie befindet sich zwischen den Anschlussstellen Schwäbisch Hall und Ilshofen/Wolpertshausen und gilt als eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen im Großraum Stuttgart – Heilbronn mit einem Verkehrsaufkommen von etwa 48.000 Fahrzeugen pro Tag (davon etwa 16.000 Schwerlastfahrzeuge).
Die Kochertalbrücke wurde als parallelgurtige Spannbetonbalkenbrücke mit einem einzelligen Hohlkasten errichtet und ist aus statischer Sicht ein 9-feldriger Durchlaufträger mit den Spannweiten von 2 × 81 m (die beiden äußeren Felder) und 7 × 138 m. Die Brückenplatte hat eine Gesamtfläche von 34.404 m².
Kochertalbrücke bei Geislingen
Das gesamte Brückenbauwerk wurde innerhalb von drei Jahren (2013 bis 2015) komplett instandgesetzt, wobei in jeder von drei Bauphasen nur jeweils einzelne Fahrspuren für den Verkehr gesperrt wurden.
In der ersten Bauphase im Jahr 2013 wurde die nördliche Brückenhälfte instandgesetzt und 2014 in der zweiten Bauphase die südliche Brückenhälfte. Um den Zustand der Querspannglieder in der Brückenplatte abschätzen zu können, wurden jeweils in diesen beiden Bauphasen die Randbereiche der Brückenplatte zerstörungsfrei mit dem Remanenzmagnetismus-Verfahren (RM-Verfahren) auf Spannstahlbrüche untersucht. Zum Einsatz kam die große MobiRem-Messeinheit — der REM 350.
Die untersuchten Flächen erstreckten sich über die gesamte Bauwerkslänge, wobei die Asphalttragschicht der beiden Randbereiche komplett entfernt worden ist. Die Untersuchung mit dem RM-Verfahren ist bei beiden bisherigen Bauphasen innerhalb eines Tages durchgeführt worden und erfolgte während des normalen Instandsetzungsbetriebs.
Ansicht eines untersuchten Fahrbahnbereichs
Durchführung der Messungen mit dem REM 350
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